Mittwoch, 25. April 2007
Gibt es zeitgenössische erotische Fotokunst im Sinne von..."Wir sprechen immer dann von Erotik", "wenn ein Mensch sich auf eine Weise verhält, die zu den gewöhnlichen Sitten und Meinungen in betontem Gegensatz steht", so der französische Philosoph George Bataille.oder handelt es sich nur mehr um Pornographie?
Die Erotik zeigt die Kehrseite einer Fassade, deren einwandfreies Äusseres nie in Abrede gestellt wird. Auf der Kehrseite enthüllen sich Gefühle, Körperteile und Gewohnheiten, deren wir uns gewöhnlich schämen.

Erotik, im Gegensatz zur Sexualität, ist somit notwendig an die Überschreitung einer Grenze, an die "Erschütterung einer Ordnung" gebunden.

"Im Augenblick der Überschreitung", so Batailles, "empfinden wir die Angst, ohne die es das verbot nicht gäbe. Das ist die Erfahrung der Sünde.
Die Erfahrung führt zur vollendeten Überschreitung, zur geglückten Überschreitung, die das Verbot aufrechterhält, und zwar aufrechterhält, um es zu geniessen. Die innere Erfahrung der Erotik verlangt von dem, der sie macht, eine nicht weniger grosse Sensibilität für die Angst, die das Verbot begründet, wie für das verlangen, das zu seiner Übertretung führt (Anm.8).

Gibt es zeitgenössische, fotografische Arbeiten die der Erotik zuzuordnen sind oder handelt es sich heute nur mehr um Pornographie?

Ausserhalb des Diskurses befinden sich klassische fotografische Aktdarstellungen, Weichzeichner weichgespült oder "Playboy"-
Ästhetik" im weitesten Sinne, die weder als "zeitgenössisch" noch im Sinne des voranstehenden Textes "Überschreitungen" an- oder bedeuten könnten.

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